Henriette Hell
Achtung, ich komme!
Henriette Hell liebt Sex und ist äußerst experimentierfreudig. Dass sie beim normalen Rein-Raus keinen Orgasmus bekommt, ist für sie kein Drama. Für ihre Sexualpartner aber offenbar schon ... Die sind gekränkt, wenn es nicht klappt, und machen Stress. Das ist Henriette irgendwann zu blöd. Sie räumt ihr Konto leer und begibt sich auf eine Reise rund um die Welt. Der Plan: In jedem Land mit einem Einheimischen schlafen, um herauszufinden: Kommt man in anderen Ländern entspannter? Und ist der Orgasmusstress am Ende ein rein deutsches Problem?
Leserstimmen
Achtung,ich komme .. oder auch nicht
Zum Inhalt: Henriette Hell ist frustiert. Beim Sex mit Männern kommt sie nicht zum Orgasmus, für sie kein schwerwiegendes Problem, für ihre Sexpartner wohl schon. Die Männer sind gekränkt und machen Stress. Genervt von deutschen Männern macht Henriette Hell sich also auf eine Reise rund um die Welt mit dem Vorsatz, in jedem Land mit einem Einheimischen zu schlafen. Sie will herausfinden wie sich der Sex von Land zu Land unterscheidet. Ist der Orgasmusstress wirklich ein rein deutsches Problem? Meine Meinung: Ich bin ohne große Erwartungen an dieses Buch gegangen- zum Glück! Ich hatte gehofft es wäre unterhaltsam oder sogar lustig, leider war es das in meinen Augen nicht. Sex in jedem Land, egal wo, egal mit wem? Wirklich schockierend, wenn man bedenkt was dabei alles passieren kann. Klar sollte man das in Büchern nicht so eng sehen, aber soweit ich weiß, soll es diese Reise wirklich gegeben haben. Für mich leider ein totaler Flopp und nicht zu empfehlen. 1 von 5 Sternen.
Nette Ferienlektüre: Wissenschaft meets Samantha
Zum Inhalt Henriette Hell liebt Sex und ist äußerst experimentierfreudig. Dass sie beim normalen Rein-Raus keinen Orgasmus bekommt, ist für sie kein Drama. Für ihre Sexualpartner aber offenbar schon ... Die sind gekränkt, wenn es nicht klappt, und machen Stress. Das ist Henriette irgendwann zu blöd. Sie räumt ihr Konto leer und begibt sich auf eine Reise rund um die Welt. Der Plan: In jedem Land mit einem Einheimischen schlafen, um herauszufinden: Kommt man in anderen Ländern entspannter? Und ist der Orgasmusstress am Ende ein rein deutsches Problem? Zur Autorin (randomhouse) Henriette Hell, geboren 1985, arbeitet als Journalistin in Hamburg. Sie hat u.a. für SPIEGEL Online, GEO.de, Grazia und Hamburger Morgenpost geschrieben und war in Indien und Tansania als Reporterin für englischsprachige Medien tätig. Pressestimmen (randomhouse) "Ein Buch, das Aufsehen erregt […] ein sehr amüsanter Bestseller." FÜR SIE (22.05.2015) "Das Buch ist mutig und entspannend wie guter Sex: Journalistin Henriette Hell […] mixt Fakten und Bettgeschichten zum unpeinlichen Lesespaß." PETRA (07.05.2015) "Henriette Hell berichtet nicht nur auf höchst amüsante und kurzweilige Art über ihre Erfahrungen, sondern kritisiert auch die westliche Obsession um den Orgasmus." Madonna (A) (21.03.2015) "Darüber spricht zurzeit halb Deutschland: Ob und wie und wo sie überall „kam“, berichtet sie anschaulich in ihrem Buch." LISA (20.04.2015) „Beste Ferienunterhaltung.“ COSMOPOLITAN (01.07.2015) Meine Meinung Ok eine Frau mit Orgasmusschwierigkeiten, die wissen möchte, ob es an ihr oder an den Männern liegt. Soweit so gut. Die (fast) ganz private Feldstudie sozusagen. Auch will sie heraus finden, ob in jedem Land Mann damit gleich umgeht, wenn er bei einer Frau nicht das große O erzielt. Das Buch war leicht zu lesen und stellenweile auch recht amüsant einen Querschnitt zwischen wissenschaftlicher Studie und Sex and the City zu lesen. Aber mehr ist es nun mal auch nicht. Als leichte Ferienlektüre für zwischendurch ist es aber allemal zu empfehlen!
Hm
Hm. Mehr mag ich zu diesem Buch fast gar nicht sagen. Eine junge Frau, Henriette Hell, hat Orgasmusschwierigkeiten bzw. hat sie diese nur beim Verkehr mit Männern. Selbst Hand angelegt ist alles super. Henriette möchte auf einem Trip durch verschiedene Länder herausfinden, wieviel Wert Männer darauf legen, dass die Frau kommt und ob sich ihre Schwierigkeiten bei anderen Sexualpraktiken legen. Ich muss vorweg sagen, ich hatte weder Buchbesprechungen zu diesem Buch gelesen noch bin ich mit irgendeiner Erwartung an das Buch herangegangen. Das Buch ist weder unterhaltsam noch bietet es einen Einblick in die Kulturen der Länder, die von der Autorin bereist wurden. Sex wo immer es geht, mit wem ist völlig egal. Ehrlich? Wirkt alles sehr unglaubhaft. Sicher sind Bücher meistens Fiktion, doch hier soll alles wahr sein. Sorry, ich spoiler ein wenig. Eine schnelle Nummer mit einem Fremden bei den Pyramiden während einer Zwischenlandung in Ägypten? Von Kondomen und Aids will ich gar nicht erst anfangen. Gut, wenn jemand Dinge beim Namen nennt und offen darüber spricht. Dafür verdient die Autorin Respekt. Als netter Reiserbericht auf einem Mädelsabend würden ihre Geschichten sicher auch gut ankommen. Ansonsten verdient hier nur das Marketing einen Daumen nach oben. Erschienen bei Blanvalet.
The big O...
So, meine Lieben – heute geht’s mal ans Eingemachte: Let’s talk about Sex! Vor einigen Tagen hatte ich „Achtung, ich komme“ als Rezensionsexemplar im Briefkasten (vielen Dank an Blanvalet!) und habe mich auf der Bahnfahrt zur Arbeit auch direkt ans Werk gemacht. Und so viel kann ich direkt mal verraten: das Lesevergnügen war groß! Worum geht’s? Henriette Hell liebt Sex und ist äußerst experimentierfreudig. Dass sie beim normalen Rein-Raus keinen Orgasmus bekommt, ist für sie kein Drama – für die Herren der Schöpfung aber offenbar schon ... Die sind gekränkt, wenn es nicht klappt, und machen Stress. Das ist Henriette irgendwann zu blöd. Sie räumt ihr Konto leer und begibt sich auf eine Reise rund um die Welt. Der Plan: In jedem der bereisten Länder mit einem Einheimischen schlafen, um herauszufinden: Kommt man in anderen Ländern entspannter? Und ist der Stress rund um „the big O“ am Ende ein rein deutsches Problem? Henriette macht sich also auf dem Weg von ihrem Hamburger Kiez in die große weite Welt: über Indien und Tibet Richtung Kairo und Tansania, ab nach New York, danach über Bangkok, Vietnam und die Türkei Richtung Frankreich, Peru und Italien. Im Fokus hat sie natürlich ihren Plan, in jedem Land Sex – möglichst mit einem Einheimischen – zu haben. Aber darüber hinaus lernt sie auch viel über sich selbst, über ihren Körper und über die Einstellung, die man in unterschiedlichen Ecken der Welt zu gewissen Dingen rund ums Lieben, Daten und Vögeln hat. Und genau das fand ich eigentlich viel spannender als die Frage, wo sich die vermeintlich besten Liebhaber tummeln und was genau diese so umwerfend macht. Ich nenne mal zwei Beispiele: sicher ist den meisten bekannt, dass es in Indien in Sachen Dating und Liebe komplett anders abläuft als hierzulande. Man sucht sich seinen Partner nicht selbst aus, sondern wird von den Eltern verheiratet. Oft wissen Jungs und Mädchen schon im Kindesalter, wen sie später einmal heiraten werden – was nicht bedeutet, dass sie den künftigen Gatten bzw. die Ehefrau auch persönlich kennen. Darüber hinaus ist es Frauen verboten, einfach so einen Mann auf der Straße anzusprechen, es sei denn, er ist beispielsweise Straßenhändler und sie kaufen etwas von ihm. Völlig andere Rahmenbedingungen also, als wir sie aus Deutschland kennen, und plötzlich wird die Sorge um die Orgasmusfähigkeit zum absoluten Luxusproblem. Auch was Henriette in Tansania erlebt, regt zum Nachdenken an. Sex-Tourismus kennt man ja meistens im Zusammenhang mit Männern: ab nach Thailand oder auf die Philippinen und dort eine möglichst hübsche Dame gekauft: für eine Nacht, für ein paar Tage – oder direkt für immer (oder zumindest, bis einer von beiden die Scheidung einreicht). In Afrika lernt Henriette den umgekehrten Fall kennen: deutsche Frauen, die den gängigen Schönheitsidealen hierzulande nicht entsprechen, werden dort vergöttert und haben abends beim Weggehen an jeder Hand drei potenzielle Verehrer. Und so mancher Dame ist dieses Gefühl des Begehrtwerdens ihren Jahresurlaub und einen großen Batzen Geld wert – und zwar über viele Jahre hinweg. Es sind Betrachtungen wie diese, die mich das Buch förmlich aufsaugen ließen und die auch noch nach der Lektüre nachhallen und einen über gewisse Dinge nachdenken lassen. Was die Autorin angeht… nun ja. Sie nimmt Drogen, von denen sie nicht weiß, was drin steckt (und die sie wiederum von Männern zugesteckt bekommt, die sie nicht kennt). Sie folgt Männern scheinbar völlig unbedarft und sorglos durch fremde Städte und Länder(auch mal mehreren auf einen Schlag)- in einem Moment sitzt sie noch gedankenverloren im Schlossgarten von Versailles, im nächsten kommt ein schöner Franzose des Weges und kurz darauf treiben sie es auch schon im nächstgelegenen Gebüsch. Ich will darüber nicht weiter urteilen, es ist ja quasi auch Prinzip des Buches und ihr Verhalten vielleicht Grundbedingung, damit ihr Vorhaben überhaupt erst gelingen kann… Unterm Strich möchte ich euch das Buch auf jeden Fall gerne weiterempfehlen!
Absolut ehrlich
Henriette nimmt kein Blatt vor den Mund. Warum denn auch? Offenherzig wie sie ist schreibt sie ehrlich und direkt über ihre Meinung und ihre Erfahrungen zum Thema Sex rund um die Welt. Es liest sich sehr spannend und man glaubt ihr jedes Wort. Das Buch ist in viele kurze Kapitel unterteilt (für jedes Land eines). Dazu ist ihr Reisebericht mit zahlreichen Zitaten und Fakten zum Thema Orgasmus gespickt. Das Buch hat mir aufgrund der Ehrlichkeit und der interessanten Thematik sehr gefallen. Zu keiner Zeit wird es langweilig, da in jedem Land etwas Neues passiert und man einfach weiterlesen möchte. Auch wenn seit Shades of Grey und Charlotte Roche der Markt von Erotikromanen überschwemmt wird, ist dies nun ein ehrliches und persönliches Buch, was erzählt wie es der Autorin wirklich ergangen ist. Also keine Fantasie sondern pure Realität. Das macht für mich das Buch absolut authentisch und lesenwert. Das Thema Orgasmus in unserer heutigen Gesellschaft noch ein Tabu ? Nein absolut nicht. Fazit: Ein ehrlicher und authentischer Reisebericht der besonderen Art ;).
In 80 Orgasmen um die Welt - was für ein Spaß!
Von dem Buch habe ich das erste Mal auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse gehört und es hat mich sofort interessiert. Und eines kann ich schon einmal vorweg nehmen: Es ist definitiv spannender und erregender als so mancher als SM-Literatur getarnter Schnulzenroman mit Romantisierungs-Overload. Henriette Hell reist also nicht in 80 Tagen, sondern in 80 Orgasmen um die Welt und das auf eine höchst amüsante Weise. Beim Lesen der ersten Seite dachte ich sofort: Die Frau spricht mir aus der Seele! Und so wird es wohl beinahe jeder Frau gehen, die die Nase in Achtung, ich komme! steckt. Henriette möchte einfach Erfahrungen in anderen Ländern sammeln und erklärt dabei, worauf es ihr beim Sex ankommt, was allerdings so gut wie kein deutscher Mann verstehen kann. Also nimmt sie ihr Schicksal selbst in die Hand und ist dabei furchtlos, tough, kühn und manchmal auch ein wenig naiv. Schonungslos und ehrlich erzählt sie von ihren Etappen und ihren Erfahrungen und das kann einen als Leser schon teilweise ziemlich erschrecken: Gruppensex mitten in einem Café in Indien? Spontan-Sex auf einem UNESCO-Weltkulturerbe? Oder in einer Höhle im Wald? Oder in einer Wellblechhütte? Henriette ist auf jeden Fall konsequent und nimmt im Dienste ihrer persönlichen Studien auch so manche Widrigkeiten in Kauf. Dabei erlebt sie Enttäuschungen, entlarvt das ein oder andere Klischee, macht großartige Erfahrungen und zieht beeindruckende Schlüsse. Sie webt Daten und Ergebnisse von Studien in den Text ein und so lernt man ganz nebenbei auch viel über seine eigene Sexualität. Faszinierend ist auch die Weltreise an sich - eine Art "Eat Pray Love Selbstfindungstrip" auf Erwachsen. Ich habe Henriette beim Lesen ein ums andere Mal bewundert, dass sie sich ganz allein, furchtlos und mutig, auf den Weg nach Indien, Tansania, Kambodscha und andere Länder macht, in denen die Frau bekanntermaßen keinen besonders hohen Stellenwert hat. Es waren auch brenzlige Situationen dabei, in denen ich dachte: Ohje, das geht böse aus. Vor allem aber ist Achtung, ich komme! urkomisch, denn es ist witzig geschrieben und erzählt auch von sexuellen Pannen, derer man sich aber keineswegs schämen muss. Ich habe mich mehrmals dabei ertappt, wie ich laut lolache, aber auch wie mir in den Sinn kam: DAS muss ich auch mal ausprobieren. Ich finde es einfach großartig, dass Henriette Hell auf eine so offene und selbstverständliche Art und Weise über ihr Sexleben und ihre sexuellen Wünsche und Vorlieben spricht. Das war für mich wirklich erfrischend und unterhaltsam, enthält aber auch eine wichtige Botschaft: Selbst ist die Frau! Wenn man im Bett etwas Bestimmtes möchte, dann muss man offen darüber reden und den Liebhaber notfalls auch mal in die richtige Richtung schubbsen. Man sollte niemandem einen Orgasmus "schuldig" sein, sondern ihn genießen, wenn er kommt, ihn aber nicht vermissen, wenn er mal ausbleibt. Ich habe die Lektüre wirklich genossen, denn Henriette Hells Schreibweise ist locker, modern und vertraulich, ohne dabei übertrieben hip oder lächerlich zu wirken. Gefallen haben mir auch die Listen, die sie nach dem Besuch eines Landes über das dortige Sexleben aufstellt. Sehenswürdigkeiten kann ja jeder beschreiben, aber DAS ist definitiv mal etwas anderes. Mein Fazit: Mich hat Henriette Hells Buch Achtung, ich komme! In 80 Orgasmen um die Welt wirklich begeistert, denn es ist nicht nur erfrischend anders, urkomisch, offen und ehrlich, sondern auch informativ und vor allem am Puls der Zeit. Beim Lesen war ich manchmal erheitert, manchmal erschrocken, manchmal peinlich berührt und ja...manchmal auch ein bisschen erregt. Man muss sich auf die Materie definitiv einlassen und offen für Neues sein - dann kann einen Achtung, ich komme! meisterhaft unterhalten und faszinieren. Daher möchte ich mich herzlich beim Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken, es war wirklich ein ganz besonderes Vergnügen.
Coole Frau und geiles Buch!
Endlich mal wieder ein Buch das weit ab von diesem Grey Gedöns ist! Ehrlich, witzig und erotisch - verdiente volle Punktzahl!
Unterhaltsamer Sex around the World
Auf der Suche nach dem Höhepunkt Sind wir das nicht alle irgendwie? Doch die Autorin Henriette Hell sucht ganz konkret: In „Achtung, ich komme!“ begibt sie sich auf große Orgasmus-Weltreise. Auslöser dafür ist heimischer Sexfrust, der Henriette vor Fragen stellt: Ticken Männer in Indien anders? Ist deutscher Sex einfach öde? Und warum reagieren viele Männer gleich vorwurfsvoll, wenn die Frau mal nicht zum Höhepunkt kommt? Die 1985 geborene Journalistin aus Hamburg arbeitet unter anderem als Reporterin für GEO und SPIEGEL online und wurde bekannt durch ihr Blog HELLROT. Sex-Experimente rund um die Welt „Achtung, ich komme!“ ist eine Reportage rund um die weibliche Sexualität. Die experimentierfreudige Henriette macht sich auf die Suche nach einem unvergesslichen Orgasmus und probiert dabei einiges aus: Tantra-Praktiken in Indien, Sex mit einem Fremden in den Ruinen der Inkas, Sex mit einer Frau oder mehreren Partnern. Sie recherchiert und reist über Monate hinweg durch Indien, Afrika, Thailand, Kambodscha, Vietnam, Peru, Amerika und durch Europas Metropolen – langweilig wird es ihr und dem Leser dabei jedenfalls nicht, eine verrückte Episode folgt der nächsten. 80 Orgasmen, wie es der Titel verspricht, erfährt Henriette dabei zwar nicht, allerdings entpuppt sich ihr Roadtrip auch so als turbulent genug... Sex sells Sex als Aufhänger und schon klingelt die Kasse – das gilt natürlich ebenso für „Achtung, ich komme!“. In schreiend rotem Einband und mit fettgedrucktem Titel giert das Buch nach lüsternen Lesern. Allerdings liest es sich auch als Reisereportage mit speziellem Fokus. Natürlich geht es hauptsächlich um Sex, aber eben ausschließlich um den weiblichen. Henriette erzählt kritisch vom Frauenbild in anderen Kulturen und philosophiert über Spiritualität, Erfüllung, Selbsterfahrung. Sie verknüpft informative Fakten mit eigenen Erfahrungen und Zitaten aus Popsongs – eine unterhaltsame Mischung. Mein Fazit Ein lesenswertes Buch, nicht nur für Frauen! Mit dem reißerischen Cover tut sich der Verlag allerdings keinen Gefallen. Während meiner Lektüre in der Straßenbahn sah ich mehrmals neugierige Blicke oder rollende Augen, abfällige Bemerkungen – das ganze Programm. Dabei steckt doch überraschend viel Niveau in der Klappenbroschur: Henriette Hell spricht offen über Tabus und Fragen wie: Ist es nur Sex, wenn der Mann kommt? Stimmt etwas mit der Frau nicht, wenn sie beim Liebesakt keinen Orgasmus erfährt? Offen und ehrlich geht sie unliebsamen Tatsachen auf den Grund und macht schüchternen Frauen mit ihrer Message Mut: Traut euch zu sagen, was ihr braucht! Und auch die Männer können hier noch Einiges lernen. Vielleicht trägt die plakative Aufmachung doch Früchte. Detaillierte Schilderungen erotischer Abenteuer bietet „Achtung, ich komme!“ zuhauf und erfüllt damit alle Erwartungen. Wen Understatement und eine kleine Prise Weisheit eher anmachen: Trotzdem zugreifen. Dieses Buch fällt auf, unterhält und bietet das kleine Quäntchen Mehrwert. Bestimmt. Die Rezension wurde verfasst von Sarah Teicher. Sie gehört zum Autorenpool von Detlef M. Plaisier [Der Mann für den Text].
Fremde Länder haben auch tolle Betten
„Achtung, ich komme – In 80 Orgasmen um die Welt“, erschienen im März 2015 bei blanvalet ist das Debüt von Henriette Hell. Von deutschen Männern und deren Erwartungen an das weibliche Sexualverhalten begibt sich Henriette auf eine Weltreise um die Männer aus anderen Ländern zu erforschen und ihre eigene Fähigkeit zum Orgasmus zu erlernen. In Indien, Afrika, USA, Vietnam, Türkei, Frankreich, Peru, Thailand und Italien begegnet sie nicht nur multikulturellen Männern, sondern setzt sich auch mit den jeweiligen Frauenbildern und Sexualpraktiken auseinander. Sicherlich hat nicht jede Frau einen derart offenen Geist, die nötige Neugier, soviel Mut und gleichzeitig Wahnsinn, um in den diversen Betten, Hütten und an den Stränden ihren Lusthorizont zu erweitern. Aber wer wie Henriette in der Nähe des Hamburger Kiezes aufgewachsen ist, der gibt sich nicht so schnell zufrieden mit Tristesse. Der Leser lernt viel über die Ansichtsweisen, die überall auf der Welt so unterschiedlich sind. In einigen Ländern ist den Männern völlig egal, was Frauen beim Sex fühlen, in anderen Ländern dienen Frauen ausschließlich als Lustobjekte und dann gibt es doch auch die Männer, die ihre Aufmerksamkeit vorrangig auf das Wohlergehen der Frauen lenken. Ich war erschrocken, welche Erfahrungen Henriette in Indien machen musste. Einerseits das Land des Kamasutra und Bollywood, andererseits sind dort Massenvergewaltigungen an der Tagesordnung. Aber andererseits fand ich es sehr lehrreich, was in den verschiedenen Ländern als anziehend gilt. Natürlich sollte man nicht alle Kerle über einen Kamm scheren, sicherlich gibt es in jedem Land den ein oder anderen tollen Liebhaber und garantiert auch in jedem Land den langweiligen Trottel. Was man allerdings aus dem Buch lernen kann ist, dass selbstbewusstes Experimentieren viel Freude macht und man sich nicht mit dem zufrieden geben muss, was man vorgesetzt bekommt. Das Cover ist super! Es sticht hervor und macht ganz klar deutlich, was sich im Inneren verbirgt. Der Titel wirkt zwar auf den ersten Blick etwas anrüchig, aber der Inhalt des Buches ist so offen und direkt, dabei charmant und ehrlich, dass es keinen noch so kleinen Grund gibt sich für dieses Buch zu schämen. Ich hab‘s ruck zuck gelesen und mich dabei absolut wohl gefühlt, weil ich an einigen Stellen sehr schmunzeln musste, an anderen mein Weltbild um einiges erweitern konnte und am Ende vom Buch rundum begeistert bin. Der Clou an der ganzen Geschichte ist, dass Henriette nach ihrem großen Trip die Liebe und das Glück ausgerechnet vor der Haustür in Hamburg traf! Ich vergebe für das Buch die volle Punktzahl, denn ich habe mich damit rundum wohl gefühlt und einiges gelernt! Wie ich im persönlichen Gespräch mit der Autorin auf der LBM 2015 erfahren durfte, arbeitet sie an einem nächsten Buchprojekt. Man darf also sehr gespannt sein, was (oder wer) als nächstes KOMMT! ;)
Ein Roadtrip der besonderen Art
Zum Inhalt Henriette ist gefrustet vom Orgasmus Stress. Das sie beim normalen Sex nicht kommen kann, ist für sie kein Problem, aber für ihre Sexualpartner und das nervt sie gewaltig. Also räumt Henriette ihr Konto leer und begibt sich auf Weltreise. Ziel dieser Reise: Sex mit einem Einheimischen in jedem Land. Sie möchte herausfinden, ob der Sex in anderen Ländern entspannter ist. Meine Meinung Die Rezension zu diesem Buch fällt mir sehr schwer, da ich total zwiegespalten bin. Zum einem liest sich das Buch sehr flüssig. Henriette Hell hat eine lockere und lustige Art zu schreiben, so dass ich an einigen Stellen wirklich schmunzeln musste. Aber dann benutzt sie immer wieder das “böse ” F…Wort. Das hat mich manchmal extrem gestört, da ich der Meinung bin auch wenn man über so ein Thema schreibt, kann man eine ästhetische Sprache verwenden. Vielleicht ist Ihre Ausdrucksweise aber einfach nur ihrem Alter geschuldet. Wiederum gut gefallen haben mir Henriettes Reiseberichte. Sie ist ja nicht nur auf der Suche nach Sex, sondern vermittelt dem Leser auch hier und da einige Information zum jeweiligen Land. Zum Inhalt an sich, muss sich jeder Leser eine eigene Meinung bilden. Ich zum Beispiel kann ihr Problem nicht nachvollziehen und auch nicht, warum es Henriettes komplettes Leben zu bestimmen scheint. Aber ich denke sie hat eine Lanze gebrochen, für viele Frauen denen es ähnlich geht. Wie viel in diesem Buch wahr ist und wie viel der Fantasie der Autorin geschuldet ist, sei dahin gestellt. Das Buch hat mich trotz der sprachlichen Defizite und des teilweise haarsträubenden Inhalts gut unterhalten, daher gebe ich: ♥ ♥ ♥ ♥
*SPOILER* Belustigend, mehr aber auch nicht
Zu Anfang ist das Buch noch sehr belustigend. Als Frau leidet man regelreich gemeinsam mit Henriette unter den Ansprüchen der deutschen Männern. Im Laufe der Geschichte wird die etwas ordinäre Erzählweise etwas langweilig. Jedoch fühlt man weiterhin mit Henriette, wenn sie sich erst ängstlich, dann immer freier in den fremden Ländern bewegt. Insgesamt finde ich das Buch eher etwas langatmig. Mich persönlich reizen auch die vielen spirituellen Erfahrungen, die beschrieben werden, nicht sonderlich. Alles in allem bin ich eher geteilter Meinung was dieses Buch angeht. Eine lustige Roadtrip Geschichte auf der einen, eine etwas verstörende Geschichte auf der anderen Seite. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass eine junge Frau diese lockeren Sexgeschichten wirklich durchmachen muss (Gruppensex, wildfremde Männer, viele verschiedene Partner, etc.), um ein glückliches und ausgeglichenes (Sex-)Leben zu haben – das ist jedoch jedem selbst überlassen. Mir ist jedoch auch das Ausgangsproblem “Orgasmus Zwang der deutschen Männer” nicht bekannt.
wenn einer eine Reise tut
Henriette lässt nichts unversucht auf der Suche nach dem perfekten "O". Dabei ist es egal, ob sie in einem Slum in Tansania oder mitten in der ägyptischen Wüste den Mann für den perfekten Orgasmus findet. Eigentlich ist es eine recht spannende Idee. Schonungslos offen, fast ein bisschen wie Charlotte Roche damals in Feuchtgebiete spricht Henriette über das eine Thema. Für Männer ist das vermutlich verstörend und auch nicht empfehlenswert. Auch für mich war es anfangs ein wenig verstörend, weil man diese Offenheit in unserer Gesellschaft sicherlich nicht gewöhnt ist. Allerdings wird einem schnell klar, dass es nicht nur um das Eine geht. Sondern eben auch um Selbstfindung. Es geht mehr darum, einfach loszulassen und mutig zu sein, anstatt sich dem "Orgasmusstress" zu fügen. Für mich ist das Buch unerwartet - eine erstaunlich offene, witzige und turbulente Geschichte.
Auf der Suche nach gutem Sex
Henriette kommt nicht. Beim Sex. Das macht ihr nichts aus, denn Sex ist mehr, als nur der Orgasmus. Ihrem Freund allerdings ist das fehlende „Oh“ Beweis seiner Unzulänglichkeit. Völliger Blödsinn findet Henriette und ist genervt. Weil kein Mann sie versteht und Sex nur noch aus Druck besteht. Sie packt ihre Koffer und reist um die Welt, nach Indien, Frankreich, Amerika und Afrika und will in der Mission Orgasmus herausfinden, ob nicht auch ohne Orgasmus beide befriedigt werden können. Die Idee fand ich sehr spannend. Sex mal völlig ehrlich und unkompliziert. Keine langen Erotikpassagen, sondern klare Verhältnisse. Wie leicht der Männliche Stolz dabei angeknackst ist, was ihn und sie nur noch mehr unter Druck setzt, und wie lange es manchmal dauert, sich aufeinander einzustellen – das ist ein Lied von dem viele eine Strophe mitsingen können. Dabei schockiert das Buch schon mal. Wenn Henriette beispielsweise mit Wildfremden im Bett landet, ja mit mehreren, beobachtet wird oder Herzen bricht. Dabei ist der Weg zum gelassenen Sex auch ein Weg zu sich selbst. Allerlei Lehren sind es, die im Buch aufgeschnappt werden. Yoga, Tantrismus, Spiritualität. Nur, wer zu sich selbst findet, kann sich scheinbar auch verlieren und völlig aufgeben. Klingt logisch, getreu dem Motto: Nur wer sich selbst liebt, kann auch geliebt werden. Das Begehren nicht immer Liebe ist und Sex schon gar nicht, wird ziemlich deutlich. Und verliert sich doch wieder, wenn Henriette in Afrika ihrem streng gläubigem Chef an die Wäsche will. Andere Länder, andere Sitten. Und dass wir Deutschen am Ende gar nicht so prüde sind, wie wir immer tun, ist doch ganz angenehm. Auch Henriette kommt schließlich wieder zurück. Um einen Rucksack voller Erlebnisse weiter, in ihrer Arbeit als Journalistin bereichert, und mit dem Wissen, dass es in vielen Ländern schlechten Sex gibt, aber es am Ende nie auf das Land ankommt, sondern immer auf den Menschen, mit dem sie das Bett teil. Und dabei geht es nicht um Liebe. Sondern um gegenseitigen Respekt und die gemeinsame (!) Leidenschaft. Immer wieder reicht die Autorin in ihren Berichten Wissenswertes bei. Zahlen und Fakten, eigene Erkenntnisse, Resümees. Der Stil ist dabei immer leicht investigativ, eine Spur journalistisch eben mit einer Hauch Tagebuch. Nicht immer stimmt der Länderwechsel zwischen den Kapiteln. Und doch war ich mit Interesse dabei, konnte Schmunzeln, Nicken, den Kopf schütteln, Neues lernen und Altes Verstehen. Immerhin schreibt die Journalistin Henriette Hell hier aus dem eigenen Erfahrungsschatz. Nüchtern und doch auf der träumerischen Suche nach dem “perfekten” Sex. Und ihre Aussage ich klar und verständlich, nicht nur für Frauen, sondern für alle, die Sex lieben: Liebt euch selbst, genießt Sex und denkt nicht immer an die Frage, ob. Vielen Dank dafür.