Dein:e Partner:in braucht seine:ihre Freiheit: Wie du lernst, weniger zu klammern

So klammerst du weniger

Klammern und Eifersucht schadet der Beziehung. Du vermittelst deinem:deiner Partner:in damit, er:sie sei nicht vertrauenswürdig und nimmst ihm:ihr Freiräume, die er:sie braucht, um glücklich zu sein. Das verletzt und stresst und am Ende leidet die Liebe drunter. Deshalb möchten wir dir ein paar Tipps geben, wie du gelassener mit dem Freiheitsbedürfnis deines:deiner Liebsten umgehen und dich selbst dabei wohl fühlen kannst.

Genieße das Alleinsein

Dein:e Partner:in fordert Freiräume und du verstehst gar nicht, warum? Zusammen Zeit zu verbringen ist doch viel schöner? Es kann ganz verschiedene Gründe haben, weswegen du nicht gerne allein bist und am liebsten die ganze Zeit mit deinem:deiner Partner:in zusammen wärst. Aber eigentlich braucht jeder Mensch Zeit für sich allein, so großartig die gemeinsame Zeit auch sein mag. Du kannst lernen, deine Freiräume zu genießen anstatt dich während der Zeit ohne deine:n Partner:in immer nur nach ihm:ihr zu sehnen.

Unsere Autorin Franziska Muri zum Beispiel liebt das Alleinsein – und das heißt nicht, dass es niemanden gibt, den sie liebt und mit dem sie gerne Zeit verbringt. Vielleicht überzeugt dich ja ihr Buch „21 Gründe, das Alleinsein zu lieben“ davon, dass es auch toll sein kann, mal allein zu sein. Und du wirst vielleicht auch erkennen, dass man gleichzeitig seine Freiräume genießen und seine:n Partner:in lieben und auch ein wenig vermissen kann und dass das – mitsamt der Vorfreude, wieder zusammen zu sein – ein tolles Gefühl sein kann. Das erleichtert es dir auch, dich dennoch geliebt zu fühlen, auch wenn dein:e Partner:in seine Freiräume einfordert.

Pflege deine Freundschaften

Menschen, die in der Beziehung stark klammern, haben oft wenig Kontakte außerhalb der Beziehung. Vielleicht ist das auch bei dir so, und vielleicht gibt es sogar Freunde und Freundinnen, die dich vermissen und die du vernachlässigt hast, seit du in einer Beziehung bist.

Dabei ist es gut für alle, wenn du deine Freundschaften pflegst: Deine Freunde:Freundinnen fühlen sich nicht auf das Abstellgleis gestellt, dein:e Partner:in hat Zeit für sich oder seine:ihre eigenen Freundschaften und du fühlst dich wie eine wertvolle Person mit eigenem sozialen Umfeld.

Wenn du keine Freunde und Freundinnen hast, solltest du dringend Freundschaften knüpfen. Es wird dir helfen, weniger zu klammern. Es gibt im Internet Freundschaftsbörsen wie zum Beispiel Neue-Freunde-finden.com.

Suche dir ein Hobby oder betätige dich sozial

Das Freiheitsbedürfnis deines:deiner Partners:Partnerin kommt dir vielleicht deshalb so stark vor, weil er:sie leidenschaftlich ein Hobby ausübt, während du dich langweilst und die Stunden zählst, bis ihr wieder etwas gemeinsam unternehmen könnt. Wie wäre es, wenn du dich auch nach einem Hobby umsiehst? Du könntest eine Sportart, ein Instrument oder eine Sprache lernen. Du könntest stricken, Yoga machen oder meditieren. Wie wäre es mit einem Töpferworkshop oder einem Kochkurs? Oder aber du verbringst deine Freizeit mit sozialem Engagement. Tierheime suchen häufig freiwillige Helfer:innen und das Jugendamt hat vielleicht auch den einen oder anderen Vorschlag für dich. Manchmal suchen sie nach Menschen, die alleinerziehenden Müttern ein wenig unter die Arme greifen, manchmal auch nach liebevollen Leuten, die einem verwaisten Frühchen im Krankenhaus Körpernähe spenden. Es gibt unglaublich viele Dinge, von denen du nichts weißt.

Ein Hobby oder soziales Engagement ist mehr als ein Zeitvertreib. Es steigert dein Selbstwertgefühl, weil du direkt erleben kannst, wie du etwas immer besser kannst oder wie du eine Situation mit deiner Anwesenheit und Hilfe verbesserst. Und wer viel von sich selbst hält, klammert in der Regel auch weniger.

Sprich über deine Gefühle

Vielleicht klammerst du, weil du das Gefühl hast, dass mit eurer Beziehung irgendetwas nicht stimmt. Fühlst du dich nicht richtig geliebt? Hast du das Gefühl, dass dein:e Partner:in unglücklich ist und sich zurückzieht? Solche Gedanken solltest du mit ihm:ihr teilen. Wenn dein:e Partner:in sich tatsächlich abweisend verhält und dir weniger Liebe entgegen bringt als du ihm:ihr, kann dein Klammern dafür die Ursache sein, es kann aber auch ein Symptom dafür sein, dass noch etwas in eurer Beziehung nicht stimmt. Sprich offen und höre auch deinem:deiner Partner:in zu.

Einer unserer Ratgeber für Beziehungen und Beziehungskonflikte könnte dir helfen, deine:n Partner:in besser zu verstehen und gezielter eure Probleme anzugehen. Berit Brockhausen schreibt zum Beispiel in ihrem Buch „Warum machst du mich nicht glücklich?“ über die Bedürfnisse von Liebenden in einer Partnerschaft, die gegenseitig erfüllt werden müssen. Eva-Maria und Wolfram Zurhorst beschrieben in ihrem Buch „Liebe dich selbst und freu dich auf die nächste Krise“, wie wichtig das Alleinsein ist für eine liebevolle Beziehung voller Nähe ist. Und wenn du deine:n Partner:in häufig nicht verstehst, kann dir womöglich das Buch „Warum bist du immer so?“ von Sabine und Roland Bösel weiterhelfen. Es beschäftigt sich damit, wie sich die Kindheit auf das Verhalten in der Partnerschaft auswirkt.

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