Es ist keine Übertreibung, Anna Todd als Wunderkind der Literatur zu beschreiben: Die emotionale Liebesgeschichte zwischen Tessa und Hardin begeisterte über zwei Millionen Leser und damit gilt After als der meistgelesene Erotik-Roman aller Zeiten!
(Die Autodidaktin, die mit Mini-Romanen auf Instagram ihre Karriere begann, erzählt in den bisher erschienen Romanen „After passion“, „After truth“, „After love“ und „After forever“ die Geschichte von Tessa, die mit ehrgeizigen Plänen für ihr Studium nach Washington zieht. Doch an der Uni lernt sie Hardin kennen: Ein tätowierter Brite, der sie völlig in den Bann zieht, ihre Pläne durchkreuzt – und das Drama nimmt seinen Lauf. In dem letzten Band „Before us“ wird die aufregende On-Off-Beziehung aus der Perspektive von Hardin geschildert. Doch damit ist noch längst nicht das Ende in Sicht).
Die Bestseller-Autorin legt nun mit zwei Büchern nach. Wir sprachen mit ihr über die Anziehungskraft der „After“-Reihe und wie es mit dem Liebespaar weitergeht.
Das häufigste Kommentar über Ihr Buch lautet: „Es macht süchtig“. Warum sind alle verrückt nach „After“?
Oh ich würde das gerne selbst ganz genau wissen! Aber die Geschichte ist sehr realistisch: Man muss nicht mit seinem reichen Freund durch die Welt jetten und zum Lunch nach Paris fliegen, um eine leidenschaftliche Beziehung zu führen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Aufbau. In jedem Kapitel passiert etwas wirklich Spannendes oder es gibt einen Cliffhanger, ein offenes Ende, wie man es aus täglichen Fernseh-Soaps kennt. Dadurch wollen die Leute unbedingt wissen, wie es weitergeht. Aber mir geht es ähnlich: Ich kann immer kaum erwarten, an der Story weiterzuschreiben.
Die Hauptfigur Hardin ist ein wahrer Herzensbrecher, in den man sich als Leser sofort verliebt. Wieso stehen wir so auf Bad Boys?
Ich habe keine Ahnung! Möglicherweise ist es das unterbewusste Helfersyndrom von uns Frauen: Wir wollen Leuten helfen und hoffen, dass sich dieser eine Mann für uns ändert.
Glauben Sie es funktioniert im echten Leben? Einen Bad Boy zu ändern?
Kaum. Menschen ändern sich in der Realität nur sehr schwer, denn sie müssen es wirklich von sich aus wollen.
In den Büchern gibt es viele erotische Szenen. Sie beflügeln sicher oft die Leidenschaft Ihrer Leser?
Ja, sogar sehr oft. Das höre ich aber nicht nur von Frauen, sondern auch von glücklichen Ehemännern. An eine Nachricht erinnere ich mich besonders gut: Ein Mann schrieb mir, dass seine Frau viel selbstbewusster geworden ist, seit sie meine Bücher gelesen hat. Tessa, meine Hauptfigur, hat kleine Makel wie Dehnungsstreifen und schämt sich dafür. Sie kann diese Unsicherheit überwinden und das hat auch seiner Ehefrau geholfen: Vorher hatten sie beim Sex nie das Licht an, sie fühlte sich unwohl. Obwohl er ihr immer beteuerte, dass sie wunderschön ist. Das Buch hat ihr geholfen, sich sexy zu fühlen. Er schrieb: „Keine Ahnung was Sie da tun, aber hören Sie nicht auf damit!“
Aber Sie kriegen auch viele Nachrichten von jungen Frauen?
Genau. Bei Jungs wird es akzeptiert, dass sie sich zum Beispiel für Pornos interessieren, aber bei Frauen wird das oft abgestraft. Meine Leser bedanken sich bei mir, dass sie sich nicht mehr dafür schämen, dass sie gerne Sex haben oder sich dafür interessieren. Oder sie schreiben: „Dank Dir weiß ich nun, wie bestimmte Dinge funktionieren!“
Und wie finden deren Eltern die „After“-Reihe?
Interessanterweise habe ich noch nie eine negative Nachricht bekommen. Im Gegenteil: Sie freuen sich, dass jemand erklärt, wie Sex funktioniert und sie dabei trotzdem die Verhütung nicht vergessen. Es gibt nur eine Szene, in der die Leidenschaft Tessa und Hardin überkommt und beide flippen total aus, als sie es realisieren. So wie es eben im echten Leben ist! Eine Mutter sagte mir, dass ihre Tochter nie mit ihr über Sex reden wollte und nun offen ihre Fragen bespricht.
Im Herbst erscheinen Ihre neuen Bücher: „Nothing More“ und „Nothing Less“. Was erwartet uns?
Es geht um Landon, Tessas besten Freund und Hardins Stiefbruder, der nach New York zieht. Es ist in die After-Geschichte eingebunden, doch es wird eine ganz eigene Story sein. Aber natürlich sind Tessa und Hardin auch dabei. Es wird so eine Art „How I met your mother“sein. Wir blicken zurück und beantworten offene Fragen: Zum Beispiel ist Landon verheiratet, aber man erfährt bisher noch nicht, wer seine Frau ist.
Warum haben Sie Landon ausgewählt?
Ich liebe ihn! Er ist so anders als Hardin, ein ganz anderer Mann. Er hat auch eine ganz andere Sicht auf Sex. Es hat riesigen Spaß gemacht, seine Geschichte zu schreiben.
Es wird ja auch eine Verfilmung von „After“ geben und die Fans freuen sich riesig darauf.
Ja, die Vorbereitungen laufen. In etwa ein bis drei Monaten wird es eine große Ankündigung über die Besetzung geben.
Die Fans wünschen sich sehnlich Daniel Sharman als Hardin.
Möglicherweise wird er es (lacht). Im Ernst: Wenn er es nicht wird, muss ich mich beschweren.
Und welche Schauspielerin wünschen Sie sich als Tessa?
Indiana Evans. Sie inspirierte mich zu Tessa und ich kann mir wirklich niemand anderen für die Rolle vorstellen. Aber ich kann sagen: Es sieht ziemlich gut aus.