Du wirst Trauzeugin? So hilfst du dem Brautpaar vor und während der Hochzeit

Deine Aufgaben als Trauzeugin

Früher war es die Aufgabe von Trauzeugen, wortwörtlich die Trauung zu bezeugen. Heute ist diese Handlung rechtlich nicht mehr relevant. Standesämter verlangen keine Trauzeugen, und auch bei kirchlichen Trauungen sind sie nicht immer notwendig. Dafür sind Trauzeugen inzwischen eine wichtige Tradition und dürfen auf vielen Hochzeiten nicht fehlen. Sie sind die wichtigsten Personen nach dem Brautpaar und helfen dabei, eine wunderschöne Hochzeitsfeier auf die Beine zu stellen. Auf welche Aufgaben musst du dich einstellen, wenn du zur Trauzeugin ernannt worden bist?

Werde nur Trauzeugin, wenn du der Aufgabe gerecht werden kannst

Wenn dich deine Freundin, deine Schwester oder deine Cousine fragt, ob du ihre Trauzeugin werden möchtest, fühlst du dich sicherlich geehrt und bist stolz darauf, dass sie dir eine so wichtige Rolle bei ihrer Hochzeit gibt.

Je näher die Braut und du euch steht, umso mehr Spaß wirst du sicherlich dabei haben, sie als Trauzeugin auf dem Weg in die Ehe zu begleiten und umso mehr wirst du auch mitfiebern, dass alles glatt läuft.

Nimm dir dennoch die Zeit, um dir Gedanken darüber zu machen, ob du mit dieser Aufgabe zurechtkommst. Denn Trauzeugin zu sein wird dich durchaus viel Zeit und Mühe kosten, die du nicht nur gerne aufbringen musst, du musst auch den Kopf dafür haben. Sollest du also gerade schwanger sein, ein schwer krankes Elternteil pflegen oder mitten in einem Rechtsstreit stecken, solltest du die Anfrage, ob du Trauzeugin werden möchtest, vielleicht lieber liebevoll verneinen und der Braut erklären, weshalb du diese Aufgabe nicht so umsetzen können wirst, wie sie es verdient hätte, und deshalb lieber einfacher Gast auf Ihrer Hochzeit bleibst.

Der Junggesellinnenabschied: Gehe auf die Persönlichkeit der Braut ein

Eine der bekanntesten Aufgaben von Trauzeugen ist die Organisation des Junggesellenabschieds. Über diesen gibt es einige Klischees: Es geht „feucht-fröhlich“ mit viel Alkohol zu, die Braut wird aufs Korn genommen und muss peinliche Aufgaben, am besten in der Öffentlichkeit, bewältigen.

Das mag sicherlich lustig sein und manch eine zukünftige Braut glücklich machen, aber bei Weitem nicht jede. Für schüchterne und introvertierte Frauen ist es zum Beispiel eher ein Horror, peinliche Dinge in der Öffentlichkeit zu tun. Gestalte den Junggesellinnenabschied deshalb so, wie ihn sich deine Braut wünscht. Du kennst ihren Charakter und ihre Vorlieben sicherlich gut und kannst das einschätzen, und wenn du dir mal unsicher bist, dann versuch diskret nachzufragen.

Die Braut, du und die Gäste des Junggesellinnenabschieds könnt einen Städtetrip machen, übers Wochenende in die Berge fahren, Essen gehen, eine gemütliche Feier zuhause veranstalten, im Sommer einen gemeinsamen Tag am Badesee verbringen. Die Möglichkeiten sind beinahe unendlich, und vergiss nicht, dass unvergesslich schöne Tage nicht unbedingt absolut einmalige Erlebnisse beinhalten müssen. Vergleichsweise Schlichtes kann auch sehr glücklich machen, wenn es zur Persönlichkeit passt.

Hilf bei der Organisation der Hochzeitsfeier

Bei der Planung und Organisation der Hochzeitsfeier kannst du der Braut wertvolle Dienste erweisen und eine Menge Stress ersparen. Denn aus all den Dienstleistern, die es rund um Hochzeiten gibt, die richtigen auszusuchen, die nicht den preislichen Rahmen sprengen und zu den Vorstellungen des Brautpaars passen, ist gar nicht so einfach. Hinzu kommt die Locationsuche, die Gästeliste und vieles mehr.

Die Braut wird sich deshalb sicherlich über jedes Detail freuen, das du ihr abnimmst. Aber übernimm nicht zu viele Aufgaben, sondern lege deinen Fokus auf ein paar Dinge, mit denen du dich gut auskennst, das wird dir leichter fallen und du kannst auch besser für ein schönes Ergebnis sorgen, ohne dich selbst zu überfordern. Zum Beispiel kannst du dir, wenn du gerne Musik hörst, ein paar Hochzeitsbands anhören und eine engere Auswahl für sie und ihre:n Partner:in zusammenstellen, damit sich die beiden ihren Favoriten aussuchen können.

Wichtig ist nur, dass du keine endgültigen Entscheidungen triffst, außer es ist ausdrücklich mit dem Brautpaar abgesprochen, dass du einen Organisationsbereich komplett übernimmst und auch die Entscheidung dafür in deine Hände gelegt wird.

Eine Ausnahme ist der Bereich der Spiele und Einlagen seitens der Gäste, denn die sollen ja meist eine Überraschung sein. Besprich vorher mit der Braut und ihrer:ihrem Partner:in, ob es irgendwelche Tabus gibt, die sie nicht auf ihrer Feier haben möchten.

Was die Dekoration für den Hochzeitssaal angeht, könntest du – wenn die Braut gerne bastelt und die Zeit dafür hat – Bastelrunden organisieren, welchen mehrere Freund:innen beiwohnen und in welchen ihr gemütlich und mit viel Spaß die Hochzeitsdeko basteln könnt.

Sei am Hochzeitstag die Ansprechpartnerin für Gäste und Dienstleister

Das Brautpaar möchte am Hochzeitstag entspannt und glücklich sein, aber häufig ist es dennoch gestresst. Hilf deiner Braut und ihrem:ihrer Partner:in dabei, den Tag zu genießen, indem du die Rolle der Ansprechpartnerin übernimmst. Caterer, Band, Moderatoren und Gäste sollen mit ihren Fragen lieber zu dir als zum Paar kommen. Setzt euch im Vorfeld zusammen und besprecht, was wichtig ist, wann zum Beispiel welcher Gang serviert werden soll, wann und wo die Band spielen soll, wohin die Geschenke gelegt werden und so weiter. Schreib dir das alles auf und bring die Antworten mit, damit du nachschauen kannst, falls du etwas vergisst.

Vor eurem Gespräch könntest du das Buch „Wer hat eigentlich die Ringe“ von Thomas Sünder lesen, eine praktische und unterhaltsame Sammlung an „Tipps vom Profi für alle Trauzeugen“, wie auch der Untertitel des Buchs besagt.

Nimm eine kleine Notfallausstattung für kleinere Unfälle mit. Enthalten sein sollten zum Beispiel Pflaster, eine kleine Schere, Kleber, Taschentücher, Kopfschmerztabletten, Nadel & Faden und Sicherheitsnadeln.

Und letztendlich hat dich die Braut zur Trauzeugin gekürt, weil du eine ihrer engsten Vertrauten bist. Steh ihr bei, wenn sie nervös wird und Angst hat. Bring sie zum Lachen – du weißt ja bestimmt, wie du das am besten machst – und versuch ihr dabei zu helfen, ihre Angespanntheit loszuwerden und sich ganz dem Genuss ihres großen Tages zuzuwenden.

Was sollst du zur Hochzeit anziehen?

Die Frage nach dem passenden Hochzeitsoutfit für die Trauzeugin klingt banaler als sie ist. Denn das, was die Trauzeugin anzieht, muss festlich und auffällig genug sein, um sich von anderen Gästen abzugrenzen, die ja auch alle Abendgarderobe tragen – und zugleich darf sie nicht der Braut die Show stehlen. Wenn das Hochzeitskleid also eher schlicht ist, darf auch dein Kleid nicht zu auffällig sein. Am besten verzichtest du zum Beispiel auf grelle Farben oder Reifröcke. Ersteres lenkt zu sehr die Blicke auf dich, weg von der weißgekleideten Braut, und Letzteres sollte auf Hochzeiten den Bräuten vorbehalten sein.

Kooperiere mit den anderen Trauzeugen und Trauzeuginnen

Wenn du dringend etwas für die Hochzeit erledigen musst, aber gerade passt es einfach gar nicht, weil etwa dein Kind krank ist oder du wider Erwarten extrem viel in der Arbeit zu tun hast, dann lass dir ruhig von den anderen Trauzeugen und Trauzeuginnen helfen. Ohnehin plant ihr ja die Hochzeitsfeier letztendlich zusammen und du wirst früher oder später eng mit ihnen zusammenarbeiten müssen. Eine gute Kommunikation und Arbeitsverteilung zwischen den Trauzeugen und Trauzeuginnen trägt viel zu einer gelungenen Hochzeitsfeier für euer Brautpaar bei.

Thomas Sünder

Wer hat eigentlich die Ringe?

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Gestresste Brautleute können ein Lied davon singen: Im Vorfeld einer Hochzeit gibt es jede Menge zu tun – wie gut, wenn man Trauzeugen hat, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen! Doch viele haben keinen Schimmer, welche Stolpersteine ein rauschendes Fest im Handumdrehen zum Albtraum machen: Ob vergessene Ringe, Mut antrinken, peinliche Spiele, langweilige Reden oder unpassende Hochzeitsfilmchen – die Liste ist länger, als man denkt. Aber es geht auch anders: In diesem Buch erfahrt Ihr, wie Ihr es Euch garantiert nicht mit dem Brautpaar verscherzt!

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