Du hast da jemanden kennengelernt und ihr seid schnell miteinander im Bett gelandet. Da landet ihr auch immer wieder, doch so langsam spürst du die ersten Schmetterlinge in deinem Bauch herumflattern und fragst du dich, worauf du dich da eigentlich eingelassen hast. Ist deine neue Flamme auch verliebt in dich, oder bist du für ihn:sie nur eine nette Bettgeschichte für zwischendurch?
Auch wenn es nur einen Weg gibt, um das eindeutig herauszufinden – nämlich, es direkt zu erfragen – gibt es auch ein paar Hinweise, die dir indirekt zeigen können, was hier im Gange ist und ob es Sinn macht, sich mehr zu erhoffen. Achte einmal verstärkt auf folgende Dinge.
Wirst du in sein:ihr Leben integriert?
Du merkst, wie dein:e neue:r Partner:in sich immer mehr Zeit für dich nimmt, du lernst die ersten Menschen aus seinem:ihrem direkten Umfeld kennen und ihr macht immer mehr zusammen – ihr kocht zusammen, geht gemeinsam spazieren oder du hast an seinen:ihren Hobbys teil? Das sind gute Zeichen, die darauf hindeuten, dass hier gerade eine Beziehung wächst. Beschränkt sich aber eure gemeinsame Zeit nur auf Sex und du merkst, dass er:sie sich nur zu später Stunde am Wochenende meldet und sonst kaum Zeit für dich hat, geht es ihm:ihr wahrscheinlich tatsächlich nur um unverbindlichen Bett-Spaß.
Lernt ihr euch allmählich besser kennen?
Überleg mal, wie viel du über deine neue Flamme weißt – kennst du ihren:seinen ganzen Namen? Weißt du, was er:sie beruflich macht, welche Hobbys er:sie hat? Weißt du etwas über seine:ihre Familie? Ist er:sie daran interessiert, solche Dinge über dich zu erfahren? Unterhaltet ihr euch auch über größere, gesellschaftliche oder philosophische Themen und du erfährst immer mehr über seine:ihre Einstellungen und Überzeugungen?
Dann sieht das stark nach der Kennenlernphase einer Beziehung aus und wenn du Gewissheit willst, kannst du dich jetzt wohl trauen, mal nachzufragen, ob ihr euch jetzt als Paar betrachtet. Sind die Gespräche aber oberflächlich, er:sie möchte weder etwas über sich erzählen, noch interessiert er:sie sich für dich, dann sieht es schlecht aus mit der festen Partnerschaft. So ähnlich geht es der Protagonistin Valentine aus Sandra Henkes Roman „Das Lustroulette“. Ihr Liebhaber Rhys lässt sie einfach nicht in sein Leben – doch sie gibt nicht auf.
Fühlt sich der Sex egoistisch und zielorientiert an?
Menschen können sehr guten Sex miteinander haben, ohne dass Liebe oder Verliebtheit im Spiel ist. Wenn die Gefühlskomponente aber fehlt, dann fehlen meistens auch kleine intime Details wie Blickkontakt, zärtliche Küsse und sanfte Streicheleinheiten. Obwohl er gut ist, fühlt sich der Sex dann irgendwie egoistisch an, als ginge es deinem:deiner Partner:in nur darum, seine:ihre Lust zu befriedigen und vielleicht noch um Selbstbestätigung der eigenen Liebhaber:in-Fähigkeiten. Vielleicht bemerkst du auch eine gewisse Zielorientierung: Es geht nicht darum, den Akt an sich, die Nähe zwischen euch und die intimen Berührungen zu genießen, sondern darum, zum Höhepunkt zu kommen.
In diesen Fällen ist anzunehmen, dass euer Sex nicht auf Verliebtheit basiert – zumindest nicht von seiner:ihrer Seite. Natürlich kann es aber auch sein, dass er:sie insgeheim unerfahren oder schüchtern ist und sich nicht so richtig traut, große Gefühlsgesten zuzulassen. Wenn du dich traust, kannst du selbst mal mit dem einen oder anderen liebevollen Detail beginnen und dann schauen, wie er:sie darauf reagiert. Vielleicht hat er:sie auch nur darauf gewartet, ein Zeichen der Liebe von dir zu spüren, genau wie du?
Geht ihr nach dem Sex sofort getrennte Wege?
Wie schaut es zwischen euch aus, wenn ihr „fertig“ seid? Steht er:sie dann auf, zieht sich an und geht direkt nach Hause beziehungsweise macht dir irgendwie deutlich, dass er:sie noch zu tun hat und du bitte gehen sollst? Wenn ihr noch nie die ganze Nacht zusammen verbracht habt, nach dem Sex nie kuschelt und euch unterhaltet, dann sieht es stark nach einer Bettgeschichte ohne Liebe aus.
Doch auch hier kannst du ihm:ihr mal auf den Zahn fühlen und ihn:sie einfach einladen, über Nacht zu bleiben – vielleicht wünscht er:sie es sich ebenso wie du und traut sich nicht. Nimmt er:sie die Einladung an, ist das schon einmal ein gutes Zeichen und du kannst in Ruhe die Erfahrung machen, wie er:sie sich benimmt, wenn ihr schon miteinander geschlafen habt und danach noch Zeit miteinander verbringt. Lehnt er:sie aber ab und sucht nach Ausreden oder wird gar barsch und unfreundlich, musst du dich höchstwahrscheinlich von der Vorstellung, dass ihr zwei bald richtig zusammen seid, verabschieden.
Menschen handeln nicht immer nachvollziehbar
Manchmal öffnet sich eine Person, erzählt viel über sich, alle Zeichen deuten auf eine sich entwickelnde feste Beziehung – und doch stellt sich heraus, dass er:sie sich nicht fest binden möchte, selbst wenn er:sie dich wirklich gern hat. Auf der anderen Seite können introvertierte Menschen, die weder im Gespräch noch im Bett groß Gefühle zeigen, es wirklich ernst meinen und brauchen nur einen Schubser in die richtige Richtung, indem du selbst ehrliches Liebesinteresse signalisierst. Beides mag überraschend und für dich vielleicht nicht wirklich nachvollziehbar sein, aber so unterschiedlich sind Menschen eben. Wenn du dich damit emotional wohlfühlst, lass die Bettgeschichte eine Weile laufen und versuch ruhig, sie einfach mal selbst in die von dir gewünschte Richtung zu lenken. Wenn dir die Ungewissheit aber zu schaffen macht, dann sprich Klartext mit deinem:deiner neuen Partner:in.