„Jetzt bloß nichts falsch machen“, ist wahrscheinlich ein Satz, den Trauzeugen am großen Tag der Hochzeit tausende Male denken. Aber die Liste der Fettnäpfchen und Stolpersteine ist endlos. Thomas Sünder kennt sich damit bestens aus. Er hat irgendwann den Job als Hochzeits-DJ für sich entdeckt und konnte viele Dramen aus nächster Nähe beobachten. Inzwischen bietet er seine Dienste sogar als Wedding Guard an und konnte so schon über 500 Hochzeiten begleiten. Er muss es also wissen. Hier seine 10 Todsünden für Trauzeugen:
1. Schweigen
Woher soll man auch wissen, was ein Trauzeuge eigentlich alles erledigen muss? Statt es ich selbst zusammen zu reimen, sollte man gleich zu Beginn ein klärendes Gespräch mit dem Brautpaar führen.
2. Zu viel Aktionismus
Peinliche Spiele sind eine Frage des Geschmacks. Die gute Nachricht: Sie müssen nicht auf jeder Hochzeit stattfinden! Wenn man also das Gefühl hat, dass das nicht zum Brautpaar passt, einfach weglassen und den Abend an manchen Stellen auch einfach mal sich selbst überlassen.
3. Fantasielosigkeit
Die erste große Hürde ist die Planung eines gelungenen Junggesellenabschieds. Hier kann man seine Liebe zur besten Freundin oder dem besten Freund am besten unter Beweis stellen, indem man sich etwas überlegt jenseits von Stripper und Besäufnis im Ballettkostüm. Hier ist Kreativität gefragt!
4. Schockstarre
Sollte etwas nicht nach Plan laufen – und das wird passieren, bitte nicht einfach den Kopf in den Sand stecken. Jetzt ist Humor und Improvisationskunst gefragt. In seinem Amt als Trauzeuge sollte man auf alles vorbereitet sein. Beleidigt abziehen zählt nicht.
5. Trödeln
Noch schnell eine Woche vor der Hochzeit eine Band organisieren? Das kann nicht gut gehen. Die frühzeitige Planung ist bei einer Hochzeit das A und O, sonst werden alle Beteiligten die ein oder andere böse Überraschung.
6. Der Alleingang
Das beste Programm und der tollste Aufbau nützen nichts, wenn nur ihr sie kennt. Tauscht euch die ganze Zeit über immer wieder mit dem Brautpaar, dem anderen Trauzeugen und anderen aus, die auch an der Organisation beteiligt sind.
7. Egoismus
Klar, eure Ideen sind auf jeden Fall gefragt. Doch bitte nie vergessen, dies ist nicht euer großer Tag. Übt euch in Zurückhaltung und dezenter Meinungsäußerung. Und wenn es nicht so läuft, wie ihr das wolltet: lasst es über auch ergehen.
8. Abtauchen
Natürlich sollt ihr euch auf der Feier auch amüsieren. Doch mit zwei Promille in der Ecke liegen, ist keine gute Idee. Ihr solltet als Ansprechpartner immer sichtbar sein.
9. Stiller Zuschauer
Wenn ihr seht, wie die Schäfchen anfangen, in alle Himmelsrichtungen auszuströmen und die Stimmung zu kippen droht, dürft ihr ruhig auch mal als Entertainer oder Organisator auftreten. Je nachdem, was euch mehr liegt. Macht eine Ansage, haltet eine Rede, treibt die Leute wieder zusammen mit dem Versprechen eines nächsten Programm-Höhepunktes.
10. Aus den Augen, aus dem Sinn
Nur weil die Hochzeit vorbei ist, seid ihr noch längst nicht aus eurem Amt entlassen. Helft dem Paar, wobei auch immer sie auch nach der Feier noch eure Hilfe gebrauchen können.
Klingt nach einem stressigen Job? Das waren noch längst nicht alle Dinge, die es zu beachten gilt. Aber keine Sorge, Thomas Sünder hat sie derart humorvoll aufgeschrieben, dass man am Ende einfach nur froh ist, dass es so ein Buch wie dieses gibt.