Warum ist Sex gesund?

Sex ist gesund

Befriedigender Sex fühlt sich schön an, fördert die Paarbindung und macht Spaß – so viel ist klar. Aber Sex ist auch richtig gesund. Er kann zwar natürlich keine Krankheiten heilen, aber hat durchaus positive Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, auf das Immunsystem und auf die Rückenmuskulatur. Außerdem kann häufiger Sex bei Männern das Risiko für Prostatakrebs reduzierten und erotische Momente der Zweisamkeit mit unserem:unserer Partner:in entspannen uns und sorgen dafür, dass wir besser schlafen können.

Sex lindert und schützt vor Stress

Beim Sex werden wahnsinnig viele Hormone ausgeschüttet – aufgrund des Orgasmus, aber auch einfach aufgrund der intensiven körperlichen Nähe. Das „Kuschelhormon“ Oxytocin zum Beispiel, das für Entspannungszustände sorgt und die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol eindämmt, wird auch beim Umarmen und Küssen ausgeschüttet. Beim Orgasmus wird der Körper dann regelrecht mit den Glückshormonen Serotonin und Dopamin geflutet. Selbst wenn du also gerade weil du dich so gestresst fühlst keine Lust haben solltest, lohnt es sich vielleicht, sich selbst einen Ruck zu geben und sich auf den:die Partner:in einzulassen. Nach den ersten Zärtlichkeiten fühlst du dich schon viel besser und am Ende bist du womöglich wie ausgewechselt. Wichtig ist aber natürlich, dass du es möchtest und Sex nicht zur lästigen – und auch wieder stressigen – Pflicht wird.

Sex regt den Kreislauf an

Von der körperlichen Belastung her ist Sex vergleichbar mit Ausdauersport und ist dementsprechend ein ebenso gutes Training für das Herz-Kreislauf-System. Dein Blutdruck und dein Puls steigen beim Sex an und sinken nach dem Orgasmus wieder.
Nur wenn du Herzprobleme oder gerade erst einen Herzinfarkt erlitten hast, musst du aufpassen. Wirklich gefährlich kann Sex aber auch für Herzkranke nur dann werden, wenn er wirklich extrem außergewöhnlich viel körperliche Anstrengung erfordert. Eine Studie hat außerdem herausgefunden, dass häufiger Sex für ältere Männer ein gewisses Risiko darstellen könnte. Grund dafür könnte sein, dass diese sich überanstrengen und so ihr Herz-Kreislauf-System überlasten, weil sie zunehmende Schwierigkeiten dabei haben, einen Orgasmus zu bekommen. Für ältere Frauen kam die Studie zu einem ganz anderen Ergebnis: Für sie sinkt bei häufigem Sex das Risiko für Bluthochdruck.

Häufige Ejakulationen verringern das Risiko für Prostatakrebs

Männer, die häufig ejakulieren, sollen ein geringeres Risiko für Prostatakrebs haben. Denn die Prostata liefert einige Zutaten für das Ejakulat und es wird vermutet, dass es ihr gut tut, häufig „durchgespült“ zu werden. Vielleicht sind aber auch die Hormone, die beim Orgasmus ausgeschüttet werden, mit für den positiven Effekt auf die Gesundheit der Prostata verantwortlich.

Sex kann für besseren Schlaf sorgen

Nachdem sie Sex hatten, können viele Menschen gut ein- und durchschlafen. Das bereits erwähnte Hormon Oxytocin hemmt das Stresshormon Cortisol und sorgt seinerseits für Entspannung und Müdigkeit. Das Hormon Prolactin, dessen Hauptaufgabe die Milchproduktion bei Müttern ist, wird nach einem Orgasmus ausgeschüttet – nicht nur bei Frauen, sondern auch bei Männern – und hat in diesem Kontext vermutlich ebenfalls eine ähnliche, müde machende Wirkung wie Oxytocin.

Sex stärkt das Immunsystem

Ähnlich wie bei Zungenküssen, die für viele Paare ja auch ein fester Bestandteil beim Sex oder mindestens beim Vorspiel sind, kommt der Organismus eines Menschen beim Geschlechtsverkehr mit den Keimen des Organismus des anderen Menschen in Berührung. Durch diesen Keimaustausch wird das Immunsystem gefördert.

Sex ist wohltuend für den Rücken

Beim Sex werden die Beckenbodenmuskeln beansprucht und trainiert – ganz egal, welche Stellung man bevorzugt. Der Beckenboden ist von außen unsichtbar, aber extrem wichtig. Er ist mit den Bauchmuskeln, den Rückenmuskeln und den Hüftmuskeln verbunden. Schmerzen im unteren Rücken gehen oft einher mit einem schwachen oder verspannten Beckenboden. Wenn du schon Rückenschmerzen hast und Liebemachen alleine nicht ausreicht, gibt es auch Physiotherapeuten, die sich auf Beckenbodentraining spezialisieren. Übungen für Zuhause bieten auch die Übungskartensammlung „Beckenboden-Training“ von Anna Elisabeth Röcker sowie das Buch „Beckenboden-Power“ von Eric Franklin.

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